Donnerstag, 15. August 2013

Ärger mit Taxifahrern?




Der Mangel an  Flexibilität ist nur einer der vielen Mängel, die mir immer wieder unter den Chauffeuren im Taxigewerbe auffällt! Sicher bin ich etwas sehr empfindlich, bei der Frage nach Qualität in der Taxibranche, die immer wieder zu recht von den Fahrgästen angesprochen oder sogar bemängelt wird.
Jammern können die Taxifahrer auf sehr hohem Niveau, aber einzusehen, das vieles ein Selbstverschulden ist, scheint in diesem Job unmöglich.
Das der Job eines Chauffeurs in Zürich, der ausschliesslich nur angelernt werden kann und somit mit sehr tiefen Ansprüchen fast von Jedermann ausgeübt werden kann, nicht mit dem des Berufsmanns "Taxichauffeur" in London verglichen werden kann, ist anscheinend für viele Leute nicht erkennbar. Der Unterschied ist im wesentlichen der, dass ein Cabdriver in London diese Stadt bis ins kleinste Detail kennen muss und dazu macht er eine Berufsausbildung/einen Fähigkeitsausweis. Von diesem Level sind wir und auch alle anderen Städte der Welt noch Meilen entfernt. Deshalb habe ich auch immer wieder gefordert, dass wenigstens mit Weiterbildungen im Sinn von Kursen endlich etwas in der Richtung Qualität unternommen werden sollte, wenn wir schon zu den teuersten Taxis der welt gehören. Die Behörden allerdings haben für solche Ideen kein Gehör! Die Akzeptanz des "Q-Labels", das die beiden grössten Taxizentralen in Zürich für ihre Flotten "erfanden", war für sie schon mehr als genug in Richtung der Qualitätssteigerung!
Das sei sogar "Berufsschädigend" war da mal kürzlich dem Vernehmen nach eine Aussage eines Mitglieds der Regierung! Also wird weiterhin "gewurstelt und improvisiert" zu Lasten und Leid der wenigen Kunden die noch vorhanden sind.

Kürzlich war ich an vierter Stelle am Hauptbahnhof "Landesmuseumseite".
Da erschienen zwei Fahrgäste mit je zwei kleinen Koffern (Trollybags) und wollten ein Taxi.
Ich schaute der Szene zu und begriff nicht wieso der Chauffeur mit seinem "Prius" die Fahrgäste zum nächsten Driver schickten. Dieser schüttelte ebenfalls den Kopf und machte eine weiterleitende Handbewegung zum nächsten Fahrer. Der schüttelte ebenfalls sein Haupt und verwies die Kunden weiter an mich!
Ich lud das Gepäck ein und fragte nach dem Ziel. Das Hotel welches die Fahrgäste anzufahren wünschten, befand sich in Cham (ZG). Ich hatte eine sehr angenehme Fahrt mit den beiden und mich nahm Wunder, weshalb die beiden von den anderen Fahrern nicht Gefahren wurden.
Des Rätsels Lösung:
Der erste Fahrer hatte keinen Platz für die vier kleinen Gepäckstücke
- der Zweite hatte das selbe Problem und der Dritte konnte nicht so grosse Lasten heben!
Da sieht man wieder einmal, dass es sich gelohnt hat ein grosses Fahrzeug anzuschaffen - oder?
Das die beiden nicht mal vier so kleine Trolleybags mitnehmen können finde ich bedenklich, dann sollen sie sich bitte nicht am Hauptbahnhof platzieren. Das der Chauffeur mit seinem Rückenleiden den Job nicht aufgibt ist schon sehr schlecht. Der soll sich doch bitte eine andere Tätigkeit suchen und nicht mir vor der Arbeit herumstehen! So etwas macht mich wild.....

Überhaupt, was sich da alles als Taxichauffeure in der Umgebung des Hauptbahnhofs aufhält ist grausig. Oft höre ich von meinen Fahrgästen, dass ihnen eine kurze Fahrstrecke für vielleicht 2-3 Kilometer verweigert wurde. Dies mit der Begründung, dass sich diese Distanz nicht lohnt und der Chauffeur sich schon so lange an dem Platz aufhält und daher nicht gewillt ist eine so kleine Strecke zu fahren.

Die Gewerbepolizei weiss von diesen Zuständen, erachtet es aber nicht als ihre Sache die Qualität zu sichern in dem Gewerbe. Diese Aussage vom obersten Chef der Gewerbepolizei "Abteilung Taxi" hat mich vor einigeeeen Jahren dazu bewogen, nicht mehr an Taxikommissionssitzungen teil zu nehmen.

Was mich ebenfalls immer wieder aufregt, ist die Tatsache wie wenige Driver Kreditkarten akzeptieren. Obwohl z.t. an den Fahrzeugen so deklariert, mit Klebern an den Scheiben und den Taxileuchten, nehmen nach meinen Schätzungen höchstens 25 - 30% der Fahrer Kreditkarten an! Dies wird mit zahlreichen Gründen argumentiert: einige können nicht weil ihr Gerät keinen Strom mehr hat, andere weil die Kleber zwar am Auto sind, sie aber nicht die Besitzer des Fahrzeugs sind, andere wollen obwohl so angeschrieben, keine Kreditkarten annehmen weil sie nur Bares wollen, wieder andere nehmen keine Kreditkarten, weil sie das Geld, weil über die Zentale abgerechnet wird, erst mit einer Verzögerung von 2-3Monaten erhalten.
Ich bin sebstständiger Halter und rechne wöchentlich ab. Mein Geld wird mir jeweils nach spätestens einer Woche auf meinem Konto gut geschrieben!
Auch mir werden jeweils 2-3% des Fahrpreises an Kommission für die Kreditkartenfirma abgezogen unt trotzdem muss ich mir immer wieder sagen, dass es mir lieber ist, ich bekomme 97 von 100Franken, als das ich stundenweise herumstehe ohne auch nur 1Franken Umsatz gemacht zu haben!
Kreditkarten werden immer wichtiger in der Geschäftswelt. Wenn die Menschen auch kein Bargeld mehr in der Tasche haben, vielfach haben sie dann noch eine Kreditkarte und ausser "American Express" & "Diners" kann ich alle Kreditkarten annehmen. Bis zu 15% meines Umsatzes habe ich jeweils auf Kreditkartenbasis und das ist ein wichtiger Teil meines Erwerbs. Gerade mit "Mytaxi" werde ich immer öffter bevorzugt, unter anderem auch weil ich Karten akzeptiere!

Die oben erwähnten Muster aus der Praxis des Taxiwesens in Zürich verdeutlicht hoffentlich wie mühsam es einem erscheinen kann unter so vielen Diletanten seinen Job rechtschaffen auszuüben. Das wen möglich die gleichen Diletanten auch noch auf die Strasse gehen um zu demonstrieren oder zu streiken, finde ich grotesk!
Oft schäme ich mich unter diesem Haufen mein Geld verdienen zu müssen!

Die oben erwähnten Ereignisse sind übrigens nur ein kleiner Teil von der Problematik, mit der sich der Taxikunde in Zürich (auch in anderen Ortschaften gibt es solche Taxifahrer), immer wieder konfrontiert sieht!
Nach fast zehjährigem Einsatz für die Qualität im Taxigewerbe und in der Folge auch dem Bestreben nach Qualitätssteigerung für die Kundschaft, habe ich meine Aktivitäten und somit den Kampf für eine Qualitätssteigerung im Taxigewerbe aufgegeben.
Dies weil ich eines einsehen musste: Für das Taxigewerbe und seine Kundschaft interessiert sich Niemand!!!
Weder die Behörden (Stadtrat,Gemeinderat,Stadtpolizei), noch die Direktoren, Geschäftsführer,Aktionäre,Gruppenhalter der Taxizentralen, noch sonst irgend Jemand.
Das Taxigewerbe ist dazu da,Menschen die durch das soziale Netz gefallen sind eine Arbeit zu geben. Dazu werden z.b.immer wieder erleichterte Taxiprüfungen abgenommen!Menschen die in anderen Berufszweigen keine Chance hätten werden im Taxigewerbe "entsorgt" zum Leid des Taxikunden!
Bis ein Taxifahrer ein Berufsverbot erhält, muss schon einiges passieren! In der Regel erst wenn aus Altersgründen die Fahrsicherheit nicht mehr garantiert ist, wird ein solches Verbot gesprochen!

Ich kämpfe weiter für mich und mein Überleben und bin dankbar immer mehr Stammkunden zu haben.
Aber eins muss man schon sehen - erst die vielen schlechten Taxifahrer ermöglichen mir mich u.a. mit einem besseren Service einer Kundschaft anzupreisen, die das schätzt. Irgendwie muss ich da auch ein wenig den Diletanten für ihre Unzulänglichkeit danken - oder?
Bis Bald einmal wieder - Lg-Pedro

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